Mal ganz im Ernst, viele Pferdebesitzer verbringen Stunden bei der Auswahl des Kraftfutters. Recherchieren zu sämtlichen Futterzusätzen und dann bekommt das Pferd am Ende 12 verschiedene Pülverchen und Kräuterzusätze um auch ja gesund zu bleiben. Doch die Frage nach der Qualität des Grundfutters kann häufig kein Pferdebesitzer beantworten! Besonders in Pensionsbetrieben wird eben gefüttert was da ist.
Doch gerade dieQualität des Grundfutters spielt eine entscheidende Rolle in der Pferdeernährung und hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Pferden!
1. Nährstoffversorgung: Hochwertiges Grundfutter, bestehend aus Heu, Gras und/oder Heu-(Si)lage, liefert lebenswichtige Nährstoffe wie Proteine, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralien. Eine angemessene Versorgung mit diesen Nährstoffen ist notwendig, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pferde zu gewährleisten.
2. Verdauung und Darmgesundheit: Die Qualität des Grundfutters beeinflusst die Verdauungseffizienz und die Darmgesundheit der Pferde. Schlechtes oder verschimmeltes Futter kann Verdauungsprobleme und Koliken verursachen, während gutes Futter die Darmflora unterstützt und das Risiko von Magen-Darm-Erkrankungen verringert.
3. Leistung und Energie: Hochleistungspferde erfordern qualitativ hochwertiges Futter, um ihren Energiebedarf zu decken. Mangelhafte Futterqualität kann zu Gewichtsverlust, Muskelabbau und reduzierter Leistung führen.
4. Gewichtskontrolle und Gesundheit: Die Grundfutterqualität beeinflusst das Körpergewicht der Pferde. Übergewichtige Pferde sind anfälliger für Stoffwechselerkrankungen wie Hufrehe und Equines metabolisches Syndrom (EMS). Hochwertiges Futter ermöglicht eine bessere Gewichtskontrolle.
5. Zahngesundheit: Gutes Grundfutter erfordert intensiveres Kauen, was die Zahngesundheit fördert. Dies ist besonders wichtig, da Zahnerkrankungen die Futteraufnahme beeinträchtigen können. Das Kauen fördert den Zahnabrieb, gründliches Einspeicheln hilf den saueren Magensaft abzupuffern.
Insgesamt zeigt die wissenschaftliche Forschung, dass die Qualität des Grundfutters von entscheidender Bedeutung ist, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Pferden zu gewährleisten, unabhängig von ihrer Nutzung. Die Futterqualität sollte sorgfältig überwacht und optimiert werden, um die Bedürfnisse der Pferde zu erfüllen und potenzielle Gesundheitsprobleme zu minimieren.
Aber wie erkenne ich denn nun ein gutes Grundfutter?
An erster Stelle steht hier sicherlich die Sinnesprüfung:
Das Heu, Heulage und Silage sollten von grüner Farbe sein und aromatisch duften. Im Griff sit Heu trocken, Heulage etwas feucht und Silage deutlcih feucht. Letztere riecht deutlich säuerlich durch die Fermentationsprozesse. Sichtbare schwarze oder weiße Schimmelbildung, jauchiger Geruch, starke Staubentwicklung oder gelbliche Farbe sind deutliche Qualitätsabweichungen.
Der wichtigste Schritt in der Beurteilung der Grundfutterqualität ist jedoch die Analyse einer repräsentatven Probe. Ich selbst schicke von jeder neuen Heulieferung eine Probe von etwa 2 kg an die LUFA Speyer zur beurteilung der Gesamtkeimzahl. Auch eine Analyse der Nährstoffe ist sinnvoll und unumgänglich für die Rationsberechnung. Zuckergehalte und Proteine sind von großer Bedeutung für Rehe-Gefährdete Pferde. Das Analyseergebnis teilt das Heu, je nach mikrobieller Besiedelung, in 4 Qualitätsstufen ein und gibt eine Empfehlung zur Verfütterung. Für die Fütterung von Pferden sollte ausschließlich Heu der Qualitätsstufen 1 und 2 verfüttert werden!
Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen zum Thema!